Das Wichtigste in Kürze
- Wer die Raumtemperatur im Sommer effektiv senken möchte, kommt um den Einsatz von Klimaanlage bzw. Klimagerät oft nicht herum.
- Mobile Klimageräte können zwar Räume kühlen, besitzen allerdings üblicherweise einen Abluftschlauch, über den sie die Wärme nach außen abführen.
- In den Praxis ist ein solcher Abluftschlauch mit einigen Nachteilen verbunden, weshalb viele Hitzegeplagte eine Klimaanlage ohne Schlauch suchen.
Das Problem mit der Klimaanlage mit Schlauch
Wenn man einen Raum mit einer Klimaanlage bzw. einem Klimagerät kühlen will, so stellt sich immer die Frage, was mit der aus dem Raum aufgenommenen Wärme letztendlich passiert. Viele der derzeit sehr populären mobilen Klimaanlagen besitzen deshalb einen Schlauch, den sogenannten Abluftschlauch.
Der Abluftschlauch muss bei diesen Klimageräten durch eine Öffnung nach außen verlegt werden, so dass die Wärme aus der Wohnung an die Umwelt abgeführt werden kann. Hier fängt nun die große Problematik der Klimaanlagen mit Abluftschlauch an, denn in der Praxis ergeben sich fast immer zwei große Probleme.
- Wo verlegt man den Abluftschauch nach draußen?
- Wie bekommt man den Durchgang vernünftig dicht?
Üblicherweise wird der Abluftschlauch bei den mobilen Geräten durch einen Tür- bzw. Fensterspalt verlegt. Ein solcher Durchgang nach außen ist also Grundvoraussetzung für das ordnungsgemäße Funktionieren der entsprechenden Klimageräte. Folglich sollte man sich bereits vor dem Kauf überlegen, in welchen Räumen man das Gerät nutzen möchte.
Ist der richtige Einsatzort gefunden, muss der Abluftschlauch nur noch korrekt verlegt werden. Hier zeigt sich leider oft, dass sich der Schlauch zwar gut durch einen Fensterspalt durchführen lässt, allerdings gelangt durch diese Öffnung auch jede Menge heiße Außenluft wieder zurück in die Wohnung, was einen Großteil der Kühlleistung zunichte machen kann.
Insgesamt ist die Handhabung des Schlauchs zur Wärmeabfuhr bei vielen Klimageräten einfach nicht sonderlich praktisch und am besten wäre es deshalb eigentlich, wenn es auch Klimaanlagen ohne Abluftschlauch geben würde. Warum das in der Praxis aber nicht ganz so einfach ist, wird im nächsten Abschnitt thematisiert.
Warum manche Klimaanlagen einen Abluftschlauch brauchen
Rein physikalisch betrachtet kann die Wärme, die sich in unseren Räumen befindet, nicht einfach so im Nichts verschwinden. Hier gilt nämlich der sogenannte Energieerhaltungssatz der Thermodynamik. Dieser besagt, dass Energie (Wärme) innerhalb eines abgeschlossenen Systems nicht verloren geht, sondern höchstens umgewandelt werden kann.
Das trifft leider auch auf die Wärme in unseren Räumen zu. Diese kann dem physikalischen Gesetz folgend nicht einfach so „weg sein“, sondern muss irgendwo hin. Die meisten Klimaanlagen entziehen also dem Raum Wärme und leiten diese dann nach außen ab. Viele mobile Klimageräte nutzen aus Gründen der Flexibiltät dafür einen Abluftschlauch.
Die häufig geäußerte Vorstellung, dass man lediglich ein Klimagerät in einen aufgeheizten Raum stellen müsste, so dass die Hitze dann im Nirvana verschwindet, funktioniert in der Praxis also so leider nicht. Allerdings gibt es tatsächlich auch Klimaanlagen und Klimageräte, die ohne einen Abluftschlauch auskommen.
Klimaanlagen bzw. Klimageräte ohne Abluftschlauch
Auch wenn die aus der Raumluft aufgenommene Wärme aus den oben erläuterten physikalischen Gründen aus dem Raum abtransportiert werden muss, ist dafür nicht immer ein Abluftschlauch notwendig. Klimaanlagen ohne Schlauch setzen stattdessen auf alternative Konzepte der Wärmeabfuhr.
Fenster-Klimagerät
Ein Wand- bzw. Fenster-Klimagerät beispielsweise kommt komplett ohne einen Abluftschlauch aus. Die Geräte funktionieren dabei technisch gesehen wie ganz normale Klimaanlagen. Aus diesem Grund erzeugen sie beim Kühlen der Räume natürlich ebenfalls Abwärme, die dann nach außen abgeleitet werden muss.
Fenster-Klimageräte werden deshalb einfach fest in ein Fenster eingebaut. Dadurch können die Geräte die aus dem Raum aufgenommene Wärme auf ihrer Rückseite nach außen hin abgeben. Das Verlegen eines Schlauchs durch einen Fensterspalt ist dadurch nicht mehr nötig. Stattdessen wird das Fenster-Klimagerät selbst quasi zum Teil des Fensters.
Die Vorteile von Fenster-Klimageräten
- Das unpraktische Verlegen eines Abluftschlauchs entfällt.
- Der Übergang nach außen kann viel besser abgedichtet werden.
- Die Geräte arbeiten effizienter und verbrauchen dadurch weniger Strom.
- Fenster-Klimageräte eignen sich auch zum Nachrüsten für Haus und Wohnung.
Die Nachteile von Fenster-Klimageräten
- Fenster-Klimageräte müssen fest in ein Fenster installiert werden.
- Die Installation der Geräte ist mit Kosten verbunden.
- Aufgrund der festen Installation sind Fenster-Klimageräte weniger flexibel einsetzbar als mobile Klimageräte.
- Relativ hohe Lärmbelastung, da die Geräte direkt im zu kühlenden Raum installiert werden.
Empfehlenswerte Fenster-Klimageräte
Luftkühler
Ein gänzlich anderes Konzept der Raumkühlung bieten Luftkühler. Die häufig auch als Aircooler bezeichneten Geräte funktionieren etwas anders als eine Klimaanlage und benötigen deshalb auch keinen Abluftschlauch, über den die Wärme aus dem Raum abgeleitet wird.
Luftkühler funktionieren stattdessen so wie ein Ventilator mit integrierter Kühlfunktion. Die Geräte saugen die warme Raumluft auf der einen Seite an und kühlen diese dann mit Hilfe von Kühlakkus, Eiswürfeln oder kaltem Wasser herunter. Im Anschluss blasen die Aircooler die nun kühlere Luft auf der anderen Seite wieder in den Raum zurück.
Die Vorteile von Luftkühlern
- Luftkühler sind relativ günstig und besitzen somit sehr niedrige Anschaffungskosten.
- Das unpraktische Verlegen eines Abluftschlauchs und das nervige Abdichten eines Fensterspalts entfällt.
- Luftkühler sind eigenständige Geräte, wodurch keine Installationskosten anfallen.
- Aufgrund der Funktionsweise verbrauchen die Geräte weniger Strom und die Betriebskosten sind deshalb vergleichsweise niedrig.
Die Nachteile von Luftkühlern
- Luftkühler bzw. Aircooler sind keine echte Klimaanlage und funktionieren nach einem anderen Prinzip.
- Die tatsächliche Kühlleistung der Geräte ist im Vergleich deshalb sehr niedrig.
- Der kühlende Effekt basiert stattdessen lediglich auf dem Prinzip der Verdunstungskälte.
- Das als Kühlmittel fungierende Eis bzw. Wasser muss regelmäßig ausgetauscht werden.
Empfehlenswerte Luftkühler / Aircooler
Weitere Informationen zum Thema Luftkühler / Aicooler haben wir in einem extra Artikel zusammengetragen.
Split-Klimagerät
Split-Klimageräte funktionieren technisch gesehen wie herkömmliche Klimaanlagen. Die Geräte arbeiten mit einem chemischen Kältemittel, das mit Hilfe von elektrischem Strom der Raumluft die Wärme entzieht. Die so entzogene Wärme muss im Anschluss ebenfalls nach außen abgeleitet werden. Split-Klimageräte besitzen dafür jedoch keinen Abluftschlauch.
Stattdessen ist das Klimagerät konzeptionell bereits von vorn herein in zwei Teile geteilt („gesplittet“). Split-Klimageräte bestehen also aus einem Innenteil, der sich im Inneren der Wohnung befindet, und einem Außenteil, der meist außen an der Hauswand angebracht wird. Beide Teile sind über Rohrleitungen durch die Wand miteinander verbunden.
Die Idee dahinter ist, dass der wärmeabgebende Teil der Klimaanlage dort angebracht wird, wo die Wärme am Ende eh landen soll – außerhalb der Wohnung. Ein Abluftschlauch, der durch ein Fenster verlegt werden muss, entfällt. Durch die Rohrleitungen in der Wand fließt stattdessen direkt das Kältemittel zwischen Innen- und Außenteil hin- und her.
Die Vorteile von Split-Klimageräten
- Das unpraktische Verlegen eines Abluftschlauchs und nervige Abdichten eines Fensterspalts entfällt.
- Aufgrund der Zweiteilung kühlen Split-Klimageräte effizienter als Monoblock-Klimageräte.
- Split-Klimageräte eignen sich sehr gut zur Nachrüstung in Haus und Wohnung.
Die Nachteile von Split-Klimageräten
- Zum Einbau von Split-Klimageräten ist ein Wanddurchbruch erforderlich.
- Die Montage muss von einem Fachmann durchgeführt werden.
- Die Installation der Geräte ist mit Kosten verbunden.
- Trotz der Zweiteilung der Geräte sind nicht alle Modelle wirklich leise.
- Der Außenteil beeinträchtigt mitunter die Optik der Hausfassade.
Empfehlenswerte Split-Klimageräte
Wärmepumpe
Wärmepumpen sind eigentlich zum Heizen von Häusern konzipiert. Die Geräte nutzen die natürliche Erdwärme, um ein Kältemittel zu erwärmen. Das Kältemittel wird dann mit Hilfe von elektrischem Strom durch einen Kompressor komprimiert und dadurch weiter erhitzt. Die so erzeugte Wärme wird dann zum Heizen an die Raumluft abgeben.
Technisch gesehen funktioniert die Wärmepumpe also in etwa wie eine normale Klimaanlage – nur eben umgekehrt. Bei den sogenannten reversiblen Wärmepumpen kann der eigentliche Heizkreislauf bei Bedarf auch umgekehrt werden. Diese Anlagen können im Sommer somit auch als Klimaanlage fungieren.
Wärmepumpen gehören zu den zentralen Klimaanlagen. Diese sind dadurch charakterisiert, dass eine einzige zentral positionierte Anlage die Klimatisierung sämtlicher Räume des Hauses übernimmt. Einen Abluftschlauch gibt es bei dieser Lösung zwar nicht, dafür müssen die Räume allerdings über Luftkanäle mit der Wärmepumpe verbunden sein.
Die Vorteile von Wärmepumpen
- Effiziente Raumkühlung mit sehr niedrigen Betriebskosten.
- Wärmepumpen kombinieren kostengünstiges Kühlen und Heizen in einer Anlage.
- Praktisch keine Lärmbelastung in den zu kühlenden Räumen.
Die Nachteile von Wärmepumpen
- Sehr hohe Anschaffungskosten machen Wärmepumpen erst langfristig rentabel.
- Wärmepumpen sind nur für Hausbesitzer geeignet und für Mieter daher keine Alternative.
- Der Einbau sollte im Rahmen eines Neubaus oder einer Komplettsanierung erfolgen, da eine Nachrüstung sehr teuer ist.
Die Kosten von Klimageräten ohne Abluftschlauch im Vergleich
Die Kosten von Klimaanlagen bzw. Klimageräten sind ein sehr wichtiger Punkt, da diese mitunter sehr unterschiedlich ausfallen. Bereits bei den Anschaffungs- und Installationskosten gibt es je nach Geräteart und auch von Modell zu Modell große Unterschiede. Hier lohnt es sich also, sich bereits vor dem Kauf Gedanken zu machen und Preise zu vergleichen.
Grundsätzlich gilt zudem, dass alle (aktiven) Klimaanlagen bzw. Klimageräte elektrischen Strom für ihren Betrieb benötigen und somit neben den Anschaffungskosten auch noch zusätzliche Betriebskosten verursachen. Beide Kostenarten zusammen ergeben dann die Gesamtkosten, die langfristig gesehen am wichtigsten sind.
Klimaanlage | Anschaffungskosten | Betriebskosten |
---|---|---|
Fenster-Klimagerät | ca. 400 bis 1000 € | ca. 0,3 € / Stunde |
Split-Klimagerät | ca. 400 bis 2000 € | ca. 0,3 € / Stunde |
Luftkühler | ca. 100 bis 300 € | ca. 0,03 € / Stunde |
Wärmepumpe | ca. 8000 bis 15000 € | ca. 0,1 € / Stunde |
Ventilator | ca. 30 bis 300 € | ca. 0,02 € / Stunde |
Wichtige Fragen zum Thema Klimagerät ohne Abluftschlauch
Es gibt einige Fragen, die zum Thema Klimaanlagen ohne Abluftschlauch immer wieder gestellt werden. Im folgenden Abschnitt haben wir deshalb wichtige Fragen zum Thema gesammelt und beantwortet.
Warum haben Klimageräte einen Schlauch?
Der Schlauch, der ein fester Bestandteil von mobilen Klimageräten ist, ist ein sogenannter Abluftschlauch. Dieser wird benötigt, weil die durch die Klimaanlage aus dem Raum aufgenommene Wärme physikalisch gesehen nicht einfach im Nichts verschwinden kann. Stattdessen muss diese Abwärme nach außen abgeleitet werden. Dafür dient der Abluftschlauch.
Gibt es eine Klimaanlage ohne Abluftschlauch?
Jein. Die Wärme aus aufgeheizten Räumen löst sich leider aus physikalischen Gründen nicht einfach in Luft auf. Alle Klimageräte bzw. Klimaanlagen müssen die Abwärme deshalb aus dem Raum heraus transportieren, um die Raumtemperatur effektiv senken zu können.
Zum Transport der Abwärme wird allerdings nicht zwangsweise ein Schlauch benötigt. Es gibt eine Reihe alternativer Lösungen, die ohne Abluftschlauch auskommen. Die Abwärme wird dann allerdings über Rohre, Luftschächte oder Ähnliches nach außen geleitet.
Komplett ohne Wärmeableitung nach außen funktionieren nur Luftkühler (Aircooler) oder Ventilatoren. Diese Geräte sind allerdings leider nicht dazu geeignet, die Raumtemperatur effektiv zu senken. Dennoch sind sie ein gutes Mittel, um die Hitze in Räumen erträglicher zu gestalten.